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Apollo?
Cito?
6 PS or 6/10 HP - I've seen both designations applied
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Herstellung leichter Motorwagen in Deutschland einen spürbaren Aufschwung zu verzeichnen. Davon profitierte auch die Aachener Stahlwaarenfabrik als Produzent des Fafnir-Einbaumotors, der sich gegen die französische Konkurrenz der De Dion-Bouton, Buchet und Aster erfolgreich durchzusetzen vermochte. Unter der Bezeichnung "Omnimobil" lieferten die Aachener sogar komplette Sets, die neben Motor und Getriebe den Antriebsstrang und Achsen umfassten. Fahrradfabriken, die auf die Herstellung von Motorrädern übergehen wollten, war somit die Möglichkeit gegeben, montagefertige Antriebseinheiten zu beziehen.Auch Cito war eine jener Fahrradfabriken, die sich für den Zukauf dieser Bausätze entschloss. Generaldirektor der Cito-Werke A.G. war Hans Heinrich, geboren am 8. April 1867 in Köln. Seit 1891 war er in der Fahrradbranche tätig und zeichnete sich später auch als Automobilkonstrukteur aus. 1904 gründete er gemeinsam mit Georg Sorge die Allright Werke und 1906 mit weiteren Partnern die Cito-Werke. Heinrich gewann in den Jahren 1906 bis 1910 viermal hintereinander jährlich das damalige Eifel-Motorradrennen und damit den Goldpokal-Wanderpreis.Die Fahrradfabrik Cito in Köln-Klettenberg gehörte zu den Fafnir-Kunden, als sie um 1905 die Produktion von Motorzweirädern aufnahm. Ein Jahr später nahm man bei Cito auch den Bau von Personenwagen auf.Das Citomobil genannte Auto stellte den Beginn einer Reihe von Konstruktionen dar und war ein sportlicher Dreisitzer mit zwei Sitzplätzen vorn und einem im Heck, den man abnehmen und gegen einen "Rennkasten" auswechseln konnte, wie die Werbung verhieß. Dieser Kasten war hinten abgeschrägt und verlieh dem immerhin 50 km/h schnellen Citomobil ein beinahe schnittiges Aussehen. Der Fafnir-Motor war ein Zweizylinder, saß ein Stück vor der Vorderachse und übertrug seine Leistung von 6 PS über ein Dreiganggetriebe auf zwei seitliche Ketten. Die Spurweite von nur 1150 mm erlaubte den Verzicht auf ein Differential. Es gibt auch Hinweise auf einen Cito 6/10 PS Zweizylinder, dessen Aggregat von Aster stammte.1906 und 1907 brachte Cito weitere Modelle auf den Markt, einen 8/16 PS Zweizylinder sowie drei Vierzylinder (alle von Fafnir) mit mehr Leistung und größeren Abmessungen, den 10/16, den 10/20 und den 15/24 PS. Mit ihren langen Motorhauben sahen die Autos sehr elegant aus. Dennoch scheint ihr Absatz nicht zufriedenstellend verlaufen zu sein: 1909 wurde bei Cito der Automobilbau wieder eingestellt.Anschließend und auch nach dem Weltkrieg konzentrierte man sich bei Cito wieder auf die Herstellung von Motorrädern. 1922 wurde Cito durch die Allright Werke in Köln übernommen. In den späten 1950er Jahren tauchte der Name Cito noch einmal bei einem Moped auf (Typ DM 56 S), das einen vollverkleideten Dreieckrohrrahmen, eine Triebsatzschwinge und Federbeine vorn und hinten aufwies. Bei den Antriebsaggregaten konnte man zwischen dem Fichtel & Sachs 50 K und dem Ilo Piano-Motor wählen, jeweils mit zwei oder drei Gängen. Der Name Cito kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet "schnell".